Die Ausstellung „Gold & Ruhm“ des Historischen Museums Basel.

Aus der Basler Bibliographie. Zum 1000-Jahr Jubiläum der Weihe des Basler Münsters hat das Historische Museum Basel zusammen mit dem Kunstmuseum vor einer Woche die Ausstellung „Gold & Ruhm“ eröffnet. Und der Besuch lohnt sich! Die Ausstellung entführt die Besucherinnen und Besucher in eine uns so ferne und dennoch so nahe Welt. Neben den exquisiten Exponaten ist dabei besonders hervorzuheben, dass die Ausstellung eines deutlich macht: Das Mittelalter prägt unsere Stadt und seine Geschehnisse bis heute!

Der Weg durch die Ausstellung beginnt mit der Vorstellung Europas anno 1019, gefolgt von einer historischen Einordnung der Stadt Basel zu jenen Tagen: Eine ländliche Siedlung, aber an einer äusserst verkehrsgünstigen Lage gelegen. Sicherlich, die Stadt hatte den einen oder anderen bekannten Gast beherbergt und bereits einige Persönlichkeiten in ihren Reihen – man denke hierbei besonders an Bischof Haito, enger Vertrauter Karls des Grossen und Bauherr des Gründungsbaus des Basler Münsters – mehr aber auch nicht.

Die sakrale Verbindung zwischen Kaisertum und Kirche sowie zwischen Kirche und Reich machen deutlich, welche Bedeutung Privilegien und Stiftungen für Orden, Klöster, Bistümer und Städte haben konnten. Die Ausstellung zeigt diese enge Verbindung dann konkret anhand der Visite Heinrichs II. in Basel. Denn die Privilegien und Schenkungen Heinrichs, der bei der Münsterweihe anno 1019 höchst Persönlich anwesend war, markieren einen Meilenstein in der Entwicklung Basels – man könnte es den Wendepunkt von der kleinen Siedlung hin zur jener Stadt nennen, die schliesslich mit dem Konzil rund 400 Jahre später für kurze Zeit die Hauptstadt Europas war und heute noch immer das Zentrum am Oberrhein darstellt.

Geschichte wird anhand von Objekten sichtbar. In unserem, von Charles Taylor beschriebenen säkularen Zeitalter sind 1000 Jahre alte sakrale Objekte nicht immer einfach zu verstehen. Die Kuratoren haben es jedoch geschafft, diese oft nur oberflächliche Kluft zu überbrücken und ein Verständnis für diese hervorzurufen. Ein Grund mehr, die Ausstellung zu besuchen. Wer die Objekte in einer digitalen Ausstellung ansehen will, kann dies auf der Website https://www.muensterschatz.ch/ tun. Die Objekte wurden von Digital Humanities Lab der Universität Basel unter Leitung von Peter Fornaro digitalisiert und können virtuell aus nächster Nähe betrachtet werden. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, bei einigen Objekten die Lichtmodulation selber einzustellen.

Wer mehr über den Münsterschatz erfahren will, kann dies natürlich wie immer HIER auf der Seite der Basler Bibliographie! Der lesenswerte Ausstellungskatalog ist heute in der UB eingetroffen.

noah.regenass@unibas.ch

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