Mit dem Leuchtwegweiser in die Adventszeit

Der Lateiner weiss: «Advent» bedeutet «Ankunft». Konkret geht es um die Ankunft Christi, die bekanntlich an Weihnachten stattgefunden hat. Wir Menschen sind immer unterwegs, und Ankommen ist oft ein Ziel. In der Vorweihnachtszeit geht es etwa darum, mit Geschenken anzukommen, Weihnachtsanlässe aneinander vorbeizuschaukeln, noch schnell ein paar Projekte zum Abschluss zu bringen, oder in der Firma den Jahres-Abschluss zu schaffen.

Den Weg finden

Als Automobilist hat man es heute nicht einfach, den Weg zu finden. Zu viele Ablenkungen lauern am Strassenrand: Kinder und Hunde in Leuchtwesten, beleuchtete Kreisel-Dekorationen, blinkende Rentiere und Weihnachtsmänner, sowie anderes, was kritische Geister als «Lichtverschmutzung» bezeichnen.

Schwer vorstellbar, dass man als Automobilist früher ziemlich blind in der Gegend herumgefahren ist. In einer Zeit ohne LED-Strassenlampen und ohne Xenon-Scheinwerfer waren insbesondere Strassenschilder nur schwer erkennbar.

Innovation Leuchtwegweiser

Im Jahr 1930 hatte der Strassenverkehr in der Schweiz derart zugenommen, dass man daran denken musste, «Fernwegweiser» an wichtigen Durchgangsstrassen anzubringen. Diese sollten auch nachts lesbar sein. Die Lösung lieferte die Firma Labiko AG aus Langnau im Emmental.

Ihre kultigen Leuchtwegweiser sollten sich durch integrierte Werbetafeln quasi selber finanzieren. Basis war ein deutsches Patent.

Über das spätere Schicksal der Firma ist wenig bekannt; um 1947 wurde der Sitz nach Zürich verlegt (wo sie als Labico noch bis 1995 existierte). Das Geschäft selber ging offenbar an die Langnauer Firma Kasag.

Im Schweizerischen Wirtschaftsarchiv wird eine Dokumentensammlung mit Werbematerialien von ca. 1930 aufbewahrt (Beispiele als PDF).

Leuchtwegweiser werden heute noch in der Schweiz hergestellt – zum Beispiel von den Firmen Robert Wild AG aus Muri AG oder Walter AG aus Sulgen. Zum Einsatz kommt häufig reflektierende Folie der Firma 3M.

„Zuverlässig erfüllt der Labiko Leuchtwegweiser seine Aufgabe als Verkehrsregler bei Tag und Nacht, bei Nebel, Regen oder Schnee, bei Sonnenschein oder Sturm. In unverwüstlicher Frische steht er jahraus, jahrein auf seinem Posten.“

Werbebrief der Firma Labiko, ca. 1930

Mehr zum Thema: Dokumentensammlung zur Firma Labiko im Schweizerischen Wirtschaftsarchiv (SWA)

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