Aus der Basler Bibliographie. „Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut“ – so charakterisierte der Kult-Fotograf Henri Bresson eine gute Aufnahme. Nimmt man den jüngst erschienen Bildband „Foto Hoffmann“ in die Hand, wird schnell klar, dass hier beinahe jedes abgedruckte Bild zum Verweilen einlädt.
Wie Fotos eine vergangene Welt dokumentieren
Als 1891 das erste Fotogeschäft im Kleinbasel eröffnete, konnte noch niemand ahnen, dass die Familie Hoffmann über drei Generationen hinweg das Leben, die Menschen und die Stadt Basel mit ihren Fotografien dokumentieren würden. Der besondere Wert der im Band präsentierten Fotos liegt in ihrer Qualität, über das abgebildete Sujet hinweg eine bestimmte Zeit, einen Lebensstil, lokale Traditionen oder eine Mentalität zu beschreiben – sei dies an der Basler Fasnacht 1933, die den aufkommenden Nationalsozialismus thematisiert, bei der klassischen Porträtfotografie des Bürgertums oder bei einer alltäglichen Strassenszene im Herzen der Stadt. Interessant ist auch, wie das Geschäft „Hoffmann“ an der Clarastrasse selbst immer wieder abgelichtet wurde und so die Veränderung dieser zentralen Strasse im Kleinbasel zeigt.

Sign. UBH Portr BS Barth P 1848,4
Das mannigfache Oeuvre der Hoffmann Fotografen findet nun Würdigung in der Publikation „Foto Hoffmann“, erschienen beim Christoph Merian Verlag. Das Buch bietet nicht nur einen fundierten historischen Überblick zur Hoffmann-Dynastie, sondern eine gekonnt arrangierte Auswahl ihres Schaffens; bei rund 14’000 Aufnahmen kein einfaches Unterfangen. Neben dem Essay über die Geschichte der Fotografenfamilie ist besonders das Buchformat und die erlesene grafische Gestaltung erwähnenswert, das den abgedruckten Fotos Raum gewährt, damit diese ihrer kraftvolle Wirkung entfalten können.
Das Buch ist im Freihandmagazin der UB Basel unter der Signatur AB III 12806 ausleihbar! Nächste Woche sollte das Buch auch in der Basiliensia Leseecke im Infozentrum aufgelegt sein.