In Urban Mosers Katalog der Basler Kartäuserbibliothek aus dem Jahr 1515 findet sich auf Folio 150 recto der Titel «Aliqua consolatoria pro eo cui gravis est solitudo in ordine», also «Einiges Tröstliche für jemanden, dem das Alleinsein im [Kartäuser-]Orden schwerfällt».

Offenbar hatten die Menschen schon im 16. Jahrhundert damit zu kämpfen, wenn sie ihre sozialen Kontakte plötzlich auf ein Minimum reduzieren mussten, so zum Beispiel beim Eintritt in ein Kloster des Kartäuserordens. Dieser interpretiert das Konzept der monastischen Abgeschiedenheit besonders streng: Jeder Mönch lebt in seinem eigenen kleinen Häuschen, Kontakt untereinander gibt es nur beim Feiern der Messe und bei einer gemeinsamen Mahlzeit pro Woche. Und das nicht nur bis zum Ende der nächsten Pestwelle, sondern lebenslänglich!

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