Basler Geschichte(n)

Aus der Basler Bibliographie. „Sag‘ mir Papa! Wozu dient eigentlich Geschichte?“ Mit dieser Frage beginnt eines der wohl besten Bücher zur Bedeutung der Geschichtsforschung und zum Beruf des Historikers, geschrieben von Marc Bloch. Ohne Blochs Antworten auf diese wichtige Frage hier zu verraten, ist es unbestritten, dass die Beschäftigung mit der Geschichte eine ungemein wichtige Sache ist, um aktuelle Probleme zu verstehen und diese zu bewältigen. Aber wie ist es denn um die Basler Geschichte bestellt? Sind wir aktuell? Ein Blick auf die Aktivitäten und Publikationen zur Basler Geschichte zeigt, dass sich vieles tut! Der hier präsentierte kleine Überblick auf die aktuellen Plattformen und Publikationen soll auf die kommenden Ferien einstimmen, da der eine oder andere diesen Sommer seinen wohlverdienten Urlaub nicht in der Ferne, sondern hier am Rheinknie verbringt!

Da wäre einmal die neuste Publikation des Historischen Museums: Zeitsprünge. Basler Geschichte in Kürze. Das Buch ist ein Wurf, denn nicht nur die graphische Gestaltung bereitet beim Blättern viel Spass, sondern die Geschichte unserer Stadt wird anhand ausgesuchter Objekte, Karten, Statistiken und Bildern erlebbar. Vom Topfhelm aus dem Mittelalter über die Hoodie aus der Hiphop-Szene – Erlebnisse und Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart sind an ihnen sichtbar.

Luftaufnahmen von Basel des Ballonfahrers und Fotografen Eduard Spelterini, der im letzen Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts Luftaufnahmen der Schweiz anfertigte. Sign. UBH Kunstsammlung F 20

Stadtgeschichte Basel. Die offizielle Homepage der sich in Arbeit befindenden neuen Stadtgeschichte (bis 2024 erscheinen neun Bände!) bietet einen tollen Überblick zu verschiedensten Basler Themen. In kurzen Texten, Filmen und Interviews ist die Stadtgeschichte spielerisch und zugleich fundiert dargestellt. Wer also den „Lagerkoller“ hat, da die Flüge nach Übersee oder Fernost noch nicht funktionieren, sollte auf dieser Plattform surfen. Überraschungen sind garantiert und animieren die Stadt zu erkunden. Oder haben Sie gewusst, dass eine Räuberbande 1819 den Kleinbasler Pulverturm (steht noch heute beim Bürgerlichen Waisenhaus) in die Luft sprengen wollte?

In 25 Schritten zum waschechten Bebbi! Basel wird nicht selten vorgeworfen, dass es gegenüber Nicht-Bebbis eher reserviert ist. Dieses charmante Buch kann Abhilfe schaffen. Zuzügler, aber auch Baslerinnen und Basler, weiht das Werk mit viel Ironie in die Geheimnisse unserer Stadt ein. Wer sich schon immer über das Rheinschwimmen schlau machen wollte, oder sich über hiesige Idiome wie „Klöpfer“ wundert, findet hier alle notwendigen Informationen für die Metamorphose zum waschechten Bebbi.

Die Suche nach dem Stadtgründer ist stets auch die Suche nach der eigenen Identität. Woher kommen wir? Wie ist Basel zu jener Stadt geworden, die sie heute ist? Gibt es eine bestimmte „Baslerische Mentalität“? Das Werk „Die Suche nach dem Stadtgründer“ geht der Frage nach dem Ursprung unserer Stadt am Rheinknie auf den Grund und zeigt, wie sich Interpretationen und Deutungen je nach Zeitumständen wandelten und instrumentalisiert wurden.

Viele weitere Titel, Blogs und Websites könnte man hier aufführen! Daher lohnt sich ein Blick auf die Basler Bibliographie, wo man sich zu allen möglichen Basler Themen schlau machen kann und spannende Titel zu jedem Interessensgebiet findet. Bei der Lektüre, je nach Vorliebe, wird sicher eines klar: „Selbst wenn die Geschichte zu nichts anderem zu gebrauchen wäre, müsste man ihr zugutehalten, dass sie unterhaltsam ist (…)“. Wie recht hatte doch Marc Bloch!

noah.regenass@unibas.ch

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